Bild: H. Jensen / Universität Tübingen

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Vagina Museum: in der Steinzeit


Urmutter oder Objekt?
Das Symbol des weiblichen Geschlecht tritt schon in der Steinzeit auf. 
Die älteste Darstellung wurde bei Ausgrabungen 2008 in einer Höhle auf der Schwäbischen Alb bei Schelklingen entdeckt. Die als "Venus von Hohle Fels" benannte Figurine ist ca. 40.000 Jahre alt, sechs Zentimeter groß und aus Mammutelfenbein gefertigt. Sie stellt eine Frau mit ausgebildeten Brüsten und Geschlechtsteil dar. 

Ungefähr 200 weitere Venus-Figuren, die zwischen 25.000 und 30.000 Jahren alt sind, wurden bei Ausgrabungen zwischen Frankreich und Sibirien entdeckt. 
Die Figurinen sind oft detailliert geschnitzt oder in Stein gehauen und weisen häufig keinen Kopf und keine Gliedmaßen auf.
Die Bedeutung dieser Figuren ist umstritten. Die Interpretationen reichen von Symbol für Fruchtbarkeit, Lobpreisung einer Göttin bis hin zur Huldigung des Matriarchats.
   
   



Die Venus vom Hohle Fels / Schelklingen
(H. Jensen / Universität Tübingen)

Ist Stonehenge ein Geschlechtsorgan?
Laut einer 2003 veröffentlichten Theorie von Prof. A. Perks stellt die ca. 5000 Jahre alte Stonehenge Anlage in England die Verehrung einer Muttergottheit dar; eine Urmutter, die Leben spendet. 


Plan des heutigen Stonehenge
Bild: Wikipedia - Stonehenge plan

   
Perks sieht in der Anlage eine Darstellung des weiblichen Geschlechts, die nur aus der Luft zu erkennen ist.
Der äußere Steinkreis bildet die äußere Vulva, der innere Kreis aus drei Monolithen stellt die inneren Schamlippen dar, während der Altar in der Mitte die Klitoris und der freie Raum den Geburtskanal repräsentieren.
Seine Theorie ist jedoch sehr umstritten.
 

          

Die kraftvolle Urmutter – Symbol der Fruchtbarkeit & kriegerischen Kraft
Tatsächlich finden sich in allen Hochkulturen Darstellungen von Frauengottheiten, die in ihrer Ambivalenz der Lebensspenderin entweder als Fruchtbarkeitsgöttin oder Urmutter, aber auch als zerstörende und todbringende Kraft dargestellt wurden – wie in Sumer, Assyrien, Babylonien und Ägypten. 

Ein Beispiel für die Ambivalenz ist Ishtar, die altbabylonische Göttin für Wolllust und Krieg (siehe: Zeichen & Wortbedeutung).
    

Nammu, die sumerische Urmutter (Mesopotamien)
Bei den Darstellungen der göttlichen Urmutter Nammu wird ihre schöpferische Kraft durch große Brüste hervorgehoben und ausgeprägtem Vulva-Dreieck symbolisiert.
Sie wurde später in den Schöpfungsmythen von Babyloniern und Assyrien adaptiert.
   

   

   


Urmutter Nammu
Bild: la mentira esta ahi fuera

Die sprechende Baubo (Priene)
Bild: Katara Moon


Die sprechende Baubo (Griechenland)
In der griechischen Mythologie findet sich eine Göttin, die nur aus Vulva und Brüsten besteht. Eine Bauchgöttin, die mit den Brüsten sieht und durch ihr Geschlecht spricht: 
Baubo - die personifizierte Vagina.
Der Sage nach ritt Baubo auf einem Schwein zur Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, um diese über den Verlust ihrer entführten Tochter Persephone zu trösten. Die enthüllt sprechende Baubo bringt Demeter zum Lachen und das Lachen gibt der Göttin wieder ihre schöpferische Kraft zurück.
Seitdem gilt die sprechende Baubo als ein Zeichen für die Macht und Kraft der unverhüllten Vagina.

Das Enthüllen der Vagina tröstete in anderen mythologischen Erzählungen auch ägyptische, babylonische und japanische Göttinnen. In der ägyptischen Mythologie heißt die Göttin der weibliche Sexualität "Bebt" und in der japanischen "Ame no" (auch nu) "Uzume".

Der enthüllenden Geste wird auch eine beruhigende Wirkung zugesprochen. Ein katalanisches Sprichwort besagt: „Die See beruhigt sich, wenn sie die Vulva einer Frau sieht.“ 
In einer japanischen Sage ließen Dämonen von Frauen ab, als diese ihr Geschlecht preisgaben.

    

Siehe dazu auch:
- Museum: Im Mittelalter
- Museum: 19 Jahrhundert bis heute

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